
Gian-Luca Biechler ist Präsident und Ideengeber des Jugendradios «Radio Summernight». Trotz grösseren Erfolgen möchte er das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche erweitern und Einblicke ins Radio geben.
Aarau Ein eigenes Radio auf die Beine zu stellen. Das war die Idee des heute 21-jährigen Gian-Luca Biechler. «Als ich die Idee dazu hatte, passte mir das Angebot einfach nicht. Also entschied ich mich, ein eigenes Jugendradio zu machen», sagt Biechler. Doch nicht nur so ein 0815-Sender, sondern einer bei dem man Neues ausprobieren könne. Der grösste Unterschied zu einem normalen Radio sei, dass man den ganzen Tag fast nur Musik höre, ohne Unterbrechungen und ohne Werbung. Erst am Abend werden dann durch die Moderatoren und Moderatorinnen diverse Sendungen und Programme gemacht.
Ein Radio für Alle
Somit ging «Radio Summernight» 2016 auf Sendung. Doch was von Anfang an klar war: «Wir wollten mit dieser Idee auch das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche erweitern», so Biechler. Denn alle 21 Mitglieder arbeiten freiwillig und leisten Fronarbeit.
Mitmachen dürfe eigentlich jeder. «Wir haben ein grosses Spektrum von Leuten. Von einer 13-jährigen Schülerin bis zu einem 25-jährigen Maurer ist alles dabei», erklärt Gian-Luca Biechler. Bereits in jungen Jahren mitzumachen, habe einige Vorteile. Unter anderem könne man schon eine gewisse Erfahrung in der Medienbranche vorweisen. Also ein gutes Sprungbrett für angehende Radiomoderatoren? «Es ist sicherlich nicht unmöglich», so Biechler und fährt fort: «Wir hatten schon ein paar Leute, die nun beim Radio arbeiten und so von unserem Angebot profitieren durften.»
Als Teil des Freizeitangebotes führt das Jugendradio auch Workshops oder Radioweekends durch. Christian Duss, Programm- und Finanzleiter sagt: «Damit haben wir vor circa eineinhalb Jahren angefangen und es läuft aktuell sehr gut.» Beim Radioweekend können Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 16 Jahren hinter die Kulissen schauen. Doch nicht nur das, wie Duss weiter erklärt: «Gemeinsam mit uns erarbeiten Sie eine eigene Radiosendung, die dann auch so im Radio ausgestrahlt wird.»
Durch Corona gepusht
Insbesondere in den letzten zwei Jahren hat sich die Anzahl Hörerinnen und Hörer deutlich erhöht. Das habe unter anderem auch mit Corona zu tun, wie der 21-jährige Präsident mitteilt: «Wir merkten insbesondere beim Lockdown schnell, dass sehr viele Menschen zu Hause arbeiteten und das Radio einschalteten. So waren wir natürlich sehr erfreut, dass wir einen Teil davon behalten konnten.»
Aktuell hat das Radio auf dem Hauptsender täglich rund 55‘000 Zuhörerinnen und Zuhörer. Radio Summernight betreibt ausserdem auch noch diverse Webradios. Auf diesen werden dann Musik wie zum Beispiel Kuschelrock, 80er, Hip Hop, Trap, Disco Fox und vieles mehr gespielt. Zusammengerechnet zähle man da auch noch rund 20’000 Hörerinnen und Hörer.
Obwohl die Zahlen vielsprechend sind, denkt Gian-Luca Biechler nicht daran, auf die Selbstständigkeit zu setzen. «Wir wollen weiterhin ein Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche bleiben und es so beibehalten, wie wir es jetzt machen.»
Von Damian Seiler